Text: Clara Holzhauser
Foto: Lys Seng
Wir sind verabredet in einem kleinen Cafe in Mannheim unweit des Neckars. Bevor wir Lys (32) treffen, ist es einfach nur ein regnerischer Sonntagmorgen, kalt und ungemütlich. Lys Y. Seng arbeitet als Fotografin in Mannheim. Aufgewachsen ist sie in Vietnam, kam nach dem Abitur zum Studieren nach Deutschland – und blieb. Heute erzählt sie uns von ihrer Heimat.
Ihr Blick offenbart etwas Gütiges, spricht sie von Hanoi und seinen Menschen. Ihre schlanken Hände gestikulieren, formen, zeichnen ihre Worte nach. Lys lacht dabei viel. Draußen vor den Café weht der Wind eine Plastiktüte vorbei, drinnen steigt aus unseren Teetassen aromatischer Dampf auf.
Vietnam sei ein tolles Reiseland, schwärmt Lys. Sehr sicher, auch für Frauen. Man könne problemlos eigene Touren machen. Die Hauptstadt Hanoi – ihre Heimatstadt – legt sie uns besonders ans Herz. »Hanoi ist das Kulturzentrum Vietnams, sehr vielfältig. Es gibt spannende Museen und Kunstausstellungen, historische Sehenswürdigkeiten. Plant also ruhig einige Tage für Hanoi ein«, lacht sie. Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt (ehemals Saigon) sind die bekanntesten und größten Städte Vietnams. Millionen-Metropolen, reich an Architektur und Einflüssen aus Südostasien, China und Frankreich. Vietnam stand lange unter französischer Kolonialherrschaft. Der ursprünglich aus innerem Unabhängigkeitsbestreben heraus geführte Indochinakrieg (1946-1954) entwickelte sich vor allem nach der Teilung des Landes 1954 zu einem globalen Stellvertreterkrieg, dem Vietnamkrieg. Das Land wurde im Kalten Krieg zum Spielball der Supermächte, des Kommunismus und Antikommunismus. Millionen Vietnamesen ließen ihr Leben. Lys sagt, dass im Alltag der Menschen die blutige Vergangenheit und die Teilung des Landes kaum eine Rolle mehr spielten. Jedoch sei der Süden des Landes wirtschaftlich entwickelter. Ho-Chi- Minh-Stadt gilt als schnellwachsende Boomtown, quirliger und hipper als das ruhigere Hanoi.
Ein kurzer geografischen Exkurs: Vietnam liegt am Südchinesischen Meer, im Südosten Asiens und grenzt an China, Laos und Kambodscha. Lang gestreckt und eher schmal verläuft es von Norden nach Süden. Wäre es eine Halbinsel – es würde ein wenig an Italien in seiner Form erinnern. Von vielen Gebirgs- und Hochebenen gezeichnet, entspricht ist das überwiegend von tropischen Klima geprägte Land in seiner Fläche ungefähr Deutschland. Etwa 95 Millionen Menschen leben in Vietnam.
Wir bitten Lys, uns Vietnam in drei Worten zu beschreiben. Während im Hintergrund der Kaffeeautomat lärmt, überlegt sie. Dann lächelt sie und sagt: »Leckeres Essen, flexibel, kollektiv.« Lys schwärmt vom vietnamesischen Essen, ermuntert uns, zu den duftenden Garküchen in den Straßen zu gehen und zu probieren: dampfende Suppen, Gemüse, Fleisch. Wasserspinat mit Knoblauch empfiehlt sie uns besonders. Das Essen sei gut gewürzt, aber nicht scharf, gegessen werde mit Stäbchen. Sie erklärt uns, was sie mit »flexibel« meint: »Wir sind sehr anpassungsfähig, sehr offen, können uns gut arrangieren. Wir kämpfen und denken nach vorne.« Und »kollektiv«? Sorgfältig sucht sie nach Worten: »Das ist positiv und negativ. Die Leute halten zusammen. Es gibt aber auch nicht so viel Raum für Individualität.« In Vietnam sei das Leben in der Gesellschaft reglementierter. Oftmals würden noch traditionelle Rollenbilder dominieren, eben Heiraten und Kinder bekommen. Selbstbewusste Frauen seien noch nicht so selbstverständlich wie hier. Wann sollte man nach Vietnam reisen? Die Fotografin empfiehlt zwei Jahreszeiten: Ende Februar bis April für den Norden. „Da wird es dort gerade Frühling, die Temperaturen liegen bei etwa 25 Grad.“ Besonders schön sei das Hochgebirge nördlich von Hanoi. Dort gebe es Reisfeldterrassen, faszinierende ethnische Minderheiten wie das Volk der Tai. »Die Menschen dort leben sehr im Einklang mit der Natur, bauen ihre eigenen Häuser, leben einen eigenen Rhythmus, denken nicht materiell.« In den Monaten September und Oktober sei im Norden Herbst und die Regenzeit gerade vorbei, im Süden könne man zu der Zeit sehr gut baden. »Für deutsche Touristen bedeuten diese Reisezeitfenster, das sie so entweder den Winter verkürzen oder den Sommer verlängern können«. Lys kuschelt sich in ihre Jacke. Wir müssen beide leider los. Bevor sie geht, verspricht sie uns aber noch, ein paar Insidertipps zu schicken.
»Leckeres Essen, flexibel, kollektiv.«
Atemberaubende Strände, Schluchten, Höhlen und Flüsse, grüne Hochebenen mit weißen Windmühlen, umrahmt von majestätischen Gebirgszügen: Kreta ist vielleicht einer der mythischsten Orte des Mittelmeers
Der Autor hat es lange versucht, in aller Akribie dem kleinen Inselstaat am Äquator in dessen Fülle gerecht zu werden. Das bis zu seiner Entdeckung 1471 unbewohnte Tropenparadies, in der Fläche kaum größer als Berlin, liegt versteckt vor Afrikas Westküste. Am Ende musste er lernen, loszulassen. Er verwarf, löschte – und begann von Neuem. Atmen. Fühlen. Es leichter nehmen. Ohne es zu wissen, war er aber genau damit dem Geheimnis dieses Landes und seiner Menschen schon viel nähergekommen; Hardy Müller hatte nicht zu viel versprochen.
Nirgends ist die Diskrepanz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung so groß und präsent wie beim Thema rund um unsere eigene Schönheit. Ganz gleich, ob wir gesellschaftlich gesetzten Normvorstellungen entsprechen oder nicht – die Liebe zum eigenen Körper wird viel zu oft von Unsicherheit und Unzufriedenheit dominiert. Nina Herzog ist Fotografin und befasst sich seit nunmehr acht Jahren explizit mit dem Thema Körperliebe. Mit ihrer Boudoir Fotografie bietet sie vielen Frauen bereits seit 13 Jahren Hilfe zur Selbsthilfe.
Wir drucken nachhaltig, damit unsere Leser*innen UNIKAT nachhaltig genießen können. UNIKAT ist das erste in Deutschland hergestellte Cradle to Cradle-Bookazine. Eine kleine Einführung …