Götz Gramlich.
UNIKAT-Mitgründerin und Grafikdesignerin Linah Edel hat 5 Fragen an Götz Gramlich
Text: Linah Edel
Foto: Julian Beekmann
Wie verläuft Dein Design-, beziehungsweise, Kreativprozess?
Grafikdesigner sind Troubleshooter. Sie dürfen, sollen und müssen sich ständig in neue Themengebiete reindenken. Das ist eine Herausforderung, die mir Freude macht und mich anspornt. Bevor man sich an die Umsetzung eines Kundenauftrags machen kann, braucht es jede Menge Kommunikation. Erst wenn die Ideen sauber sortiert auf dem Tisch liegen und die beste unter ihnen identifiziert ist, kann diese dann formal spannend für diverse Medien aufbereitet werden.
Worauf basiert ein gelungenes Design?
Ganz klar: immer auf einer guten Idee – davon bin ich überzeugt. Ich bin kein Freund von Schnellschüssen. Lieber sollte man ruhig mal kopfschwanger gehen. Probleme ein paar Tage im Kopf mit sich tragen, ab und an dran denken, die eigene Erfahrung einfließen lassen und das Thema gedanklich und visuell durchspielen. Nur so lässt sich die beste formale Lösung zur Umsetzung finden. In meinem Oberstübchen kreisen immer gleich mehrere Fragestellungen auf unterschiedlichen Laufbahnen.
Gibt es außerhalb von Deutschland die besseren Plakate?
Generell gibt es draußen in der Welt sicherlich sehr viel bessere, aber auch sehr viel schlechtere grafische Gestaltung als bei uns. Aber was heißt schon „besser“? Vielerorts bestimmt die Technik die Umsetzung. In Indien werden Plakate vielerorts noch handgemalt, einfach, weil das dort die beste Option bei bestehenden Mitteln ist. Mir persönlich gefallen die sehr gut. Ich bewundere diesen kruden, individuellen Stil. Sehr wahrscheinlich sehen die meisten Typografen das aber anders.